Das Ziel war die Darstellung der historischen Fahrzeuge der Martigny-Châtelard-Bahn auf dem schönsten Abschnitt der Bahnstrecke, in der Schlucht von Triège, zwischen Salvan und Le Trétien
Das oben abgebildete Fahrzeug BCFe4 Nummer 1 war weltweit 1906 das erste Triebfahrzeug sowohl für Adhärenz- wie für Zahnradstrecken und das erste schweizerische Triebfahrzeug mit Fernsteuerung für Pendel-Fahrten mit angehängtem Steuerwagen. Dieses Fahrzeug wurde leider 1966 abgebrochen.
Das Triebfahrzeug BCFeh4/4 Nummer 15, Baujahr 1909, ist erhalten geblieben und wird vom Verein "Train Nostalgique du Trient" (TNT) in Martigny unterhalten und betrieben.
Die Trieb- und Steuerfahrzeuge hatten seitliche Stromabnehmer, da auf einem Teil der Bahnstrecke keine Oberleitung angebracht wurde, damit die Tunnel weniger hoch gebaut werden mussten.
Vom Originalfahrzeug existierten glücklicherweise noch Originalpläne, welche mir als Grundlage für den Bau der Fahrzeuge im Massstab 1:45 dienten.
Mit dem Zeichnungsprogramm QCAD zeichnete ich die Pläne im Massstab 1:45 und liess bei der Bie-Tech Anstalt in Eschen/Liechtenstein geätzte Messingplatten herstellen.
Das Zusammenlöten der Teile erfolgte mittels Widerstandslötgerät (Hersteller: Modelleisenbahnklub Wil).
Die Bemalung erfolgte mit Spraydosen von Lachenmeier oder Gerstaecker (Molotow Premium).
Mit dem Zeichnungsprogramm "Rhinoceros 3D" zeichnete ich viele kleine Teile, die dann von Brogioli Casting AG in Messing gegossen wurden.
Das Triebfahrzeug BCFe4 Nummer 1 ist fertig gebaut. Es wird angetrieben von vier Faulhaber-Motoren, die im Antriebsteil (von Julian Gurtner und Peter Ochsner hergestellt) eingebaut sind. Die Lampen, nach Originalplänen hergesellt, (von André Kunz, Dachslenberg) enthalten LED, hinten rechts auch in rot. Das Baumaterial für die Sitze 3.Klasse und die Hutablagen habe ich bei ABG Technology AG gekauft und zusammengelötet.
Für die Herstellung des Dioramas besorgte ich mir Fotos und Ansichtskarten (Copyright bei mir) aus der Anfangszeit der 1906 eröffneten Bahn. Die Bilder dienten als Grundlage für eine Skizze.
Aufgrund der Skizze wurde mit Papier und Styropor ein erstes Modell gestaltet. Eine Tiefenwirkung wurde dadurch erzeugt, dass vorne Massstab 1:35, in der Mitte, beim Viadukt, 1:45, und hinten, bei der Strassenbrücke, 1:85 angewendet wurde.
Für den Bau der Strassenbrücke und des Häuschens daneben dienten mir Fotografien, die ich am Ort gemacht hatte.
Für den Bau des Häuschens verwendete ich Balsaholz. Die Bemalung erfolgte mit Valejo-Farben. Für das Schieferdach verwendete ich Karton. Die Steine der Brücke wurden mit einem Gemisch aus Moltofill, Leim und grauer Farbe hergestellt.
Zur Kontrolle der Tiefenwirkung setzte ich im Vordergrund Figuren (von NOCH) im Massstab 1:35, auf den Viadukt ein Fahrzeug im Masstab 1:45 (BCFe4 der Monthey-Champéry-Morgins-Bahn), und auf die Strassenbrücke Figuren im Massstab 1:85.
Der Zaun, dem Weg entlang, sollte auch kontinuierlich kleiner werden. Ich zeichnete den Zaun entsprechend und liess eine Ätzplatte in Messing herstellen.
Mit Felsen von NOCH und Styropor erfolgte der Geländeaufbau. Das Styropor wurde anschliessend mit einem Victorinox-Papiermesser modelliert.
Anschliessend wurde das Styropor mit einer Geländefolie überzogen und mit einem Gemisch aus Moltofill - Holzleim - grauer Farbe (Knuchel Duro-Color) bearbeitet.
Nach 5 Monaten Bauzeit ist das Diorama GORGE DU TRIEGE EN 1909 fertig. Auf dem Viadukt fährt das Modell des ersten Triebwagens der Martigny-Châtelard-Bahn hin- und her. Die Anleitung für den Pendelverkehr mit der ESU-Steuerung erhielt ich von Jan Fässler, Bahnorama Bern.
Die Bäume habe ich nach Anleitung von Marcel Ackle selbst hergestellt und speziell die hintersten Bäume farblich dem Hintergrund (Poster) angepasst.
Die Balken an den Zäunen bestehen aus Balsaholz.
Den Hirsch hat eine Kunstmalerin aus den Niederlanden hergestellt und bemalt.
Die Steine im Bach "Triège" habe ich in der Gorge du Triège gesammelt. Das Wasser wurde mit HEKI aqua erzeugt.
Für die Rückwand des Dioramas liess ich aufgrund einer von mir am Ort gemachten Foto einen Poster nach Mass auf Forex herstellen (bei "myPoster"). Die Rückwand ist nur mittels 6 kleinen Magneten befestigt und kann leicht entfernt werden, damit das Diorama auch von hinten betrachtet werden kann.
Walliser Schwarzkopf-Schafe, von einer Kunstmalerin aus den Niederlanden hergestellt und bemalt.
Der Viadukt wurde nach einem Plan des Originals (aus dem Internet) massstäblich hergestellt. Das Geleise verläuft auf dem Viadukt bogenförmig. Der Radius im Modell entspricht dem Original-Radius. Die Stromschiene ist auf der Innenseite des Geleises.
Das Diorama wird an der schweizerischen Ausstellung für Modelleisenbahn in Spur 0 und I "TrainExpo" in der Stadthalle Bülach, 17./18. Mai 2025, ausgestellt (www.trainexpo.ch).
Das Originalfahrzeug BCFe4/4 Nummer 15 kann nach Anmeldung im Depot in Martigny besichtigt werden. Der aus Freiwilligen bestehende Verein "Train Nostalgique du Trient" führt mit historischen Fahrzeugen auch Sonderfahrten für Gruppen durch. Der Verein ist für Spenden sehr dankbar (Information dazu: www.trainostalgique-trient.ch).